«In mir existieren weder Angst noch Furcht»
von Achim Wolf, Deutschland

Dieser Satz aus dem Buch von Billy, „Meditation aus klarer Sicht“, erschien mir lange paradox und widersinnig zu sein, weil ich nicht gründlich genug darüber nachgedacht hatte, was damit genau gemeint ist. „Es kann doch kein Mensch von sich behaupten, noch nie in seinem Leben Angst gespürt oder Furcht vor etwas gehabt zu haben“, so dachte ich mir. „Und wenn dieser Satz nun meditativ verinnerlicht werden soll, jedoch unlogisch ist, dann muss das zu einem Widerwillen im Bewusstsein und in der Psyche führen, weil das Unterbewusstsein immer nur logisch denkt und sich gegen diesen Widerspruch auflehnen muss“, so meine scheinbar logischen Schlussfolgerungen; dabei ging ich allerdings von den falschen Voraussetzungen aus.
Erst später begriff ich, dass es auf das ‘In mir‘ ankommt. Es ist nämlich nicht der Mentalblock mit dem Bewusstsein, dem Unterbewusstsein, den jeweils vorgelagerten Unbewusstenformen sowie der Psyche gemeint, also nicht
das Innere des Menschen. Es kann vielmehr nur das Innerste gemeint sein, das Feinststoffliche, ‚Reingeistige‘, die Schöpfungsenergie im Menschen. Diese von der Schöpfung-Universalbewusstsein erschaffene Energie hat kein materielles Bewusstsein und keine Psyche, sondern deren immaterielle Gegenstücke, so nämlich das geistige (schöpfungsenergetische) Bewusstsein und das geistige (schöpfungsenergetische) Gemüt. Diese sind unvergänglich, unsterblich und von allem Grobmateriellen unabhängig. Darin gibt es keine Gedanken und Gefühle, sondern nur kumuliertes Wissen, Weisheit und Liebe in schwingungsmässiger Impulsform und in völliger neutral-positiver Ausgeglichenheit zu 100 Prozent. Die ‘Geistform‘ resp. Schöpfungsenergieform ist kein Teilstück der Schöpfung selbst, wurde aber direkt von dieser urgewaltigen Macht erschaffen resp. kreiert. Wie die Schöpfung selbst völlig neutral ist, so ist auch die menschliche Schöpfungsenergie mit einem rein passiv aufnehmenden Evolutionsbewusstsein ausgestattet, dass alles logisch Erarbeitete an Wissen, Liebe und Weisheit usw. aus dem Bewusstsein des Menschen als Essenz abspeichert und damit immer weiter evolutioniert. Und wo kein materiell-menschliches Bewusstsein mit *einem Gehirn vorhanden ist, da sind auch keine Gefühle, sondern allenfalls die Empfindungen als feinststoffliches Gegenstück.Warum heisst es im Meditationssatz dann nicht gleich «In meinem Innersten existieren weder Angst noch Furcht»? Tja, hier geht es um das Selbst-Ergründen und Selbst-Herausfinden und somit um die Evolution des Menschen. Wo bliebe sonst der Lerneffekt, wenn nicht auch eigenes Denken gefragt wäre?!

* Erschienen in der "Stimme der Wassermannzeit Nr. 213, Dezember 2024